Einen unverzichtbaren Beitrag bei der Versorgung von Senioren in Neu-Isenburg leistet die Stiftung Altenhilfe – und das schon seit 1990. Gemeinsam getragen wird sie vom Lions Club und der Stadt. Der aktuelle Jahresbericht zeigt einmal mehr, wie wichtig das Engagement ist.
Neu-Isenburg – Die Stiftung Altenhilfe hat 2022 rund 32 000 Euro ausgegeben. Und da gibt es zwei Hauptbetätigungsfelder. 20 000 Euro ging an die Betreuung von älteren, einsamen und hilfebedürftigen Menschen. Es sind fünf Helferinnen auf 450-Euro-Basis angestellt, die Besuchsdienste machen, beim Einkauf helfen, Behörden- oder Arztbesuche begleiten, im Haushalt helfen oder einfach nur Gesellschaft leisten. Betreut werden 15 Haushalte.
„Niemand wird vergessen“
Etwa 10 000 Euro gingen an das Projekt „Niemand wird vergessen“, ein Helferkreis für Demenzkranke, der seit 2018 besteht. Demenzkranke müssen oft rund um die Uhr gepflegt und betreut werden, entweder zu Hause oder in einem der vier Neu-Isenburger Pflegeheime: Das Haus an der Königsheide ist eine Spezialeinrichtung für Demenzkranke.
„Seit Jahren nimmt die Zahl der Demenzkranken zu. Während am Anfang noch Umwelt und die eigene Persönlichkeit erkannt werden, nimmt die Isolierung der Kranken im weiteren Verlauf zu, sodass sie dann in einer eigenen, sozusagen parallelen, Welt leben“, meint Dr. Klaus Birck, Vorsitzender der Stiftung. Um den Zeitpunkt der Isolierung möglichst weit hinauszuschieben, hat die Stiftung 2022 acht Betreuerinnen und zwei Betreuer engagiert, die 15 Demenzkranke wöchentlich besuchen – für einen möglichst intensiven Kontakt. Die ehrenamtlich Tätigen unterhalten sich mit den Erkrankten, hören ihnen zu, spielen mit ihnen, machen Spaziergänge, besuchen ein Café oder das Isenburgzentrum. „Das ist Zeit, die im normalen Pflegealltag fehlt“, erklärt Birck. Und die Erfahrung zeigt, dass sich dadurch der Zustand der Betroffenen stabilisiert. Es werden sowohl Personen zu Hause als auch im Heim betreut, einzeln oder in Gruppen. Monatlich wurden etwa 100 Betreuungsstunden geleistet. Die Betreuer und Betreuerinnen erhalten eine Aufwandsentschädigung von zehn Euro pro Stunde. 1 000 Euro im Monat wurden dafür insgesamt ausgegeben. Die Betreuung und fachliche Koordination erfolgt durch die Sozialarbeiterin Ursula Doebert vom städtischen Fachbereich Soziales, die das Projekt leitet. Gesucht werden weitere Helfer und Helferinnen, die zu Menschen, die an Demenz erkrankt sind, eine Beziehung aufbauen und diese kontinuierlich begleiten wollen.
Betreuung intensivieren
Um die Betreuung im Haus an der Königsheide zu intensivieren, gibt es seit Herbst zusätzlich eine Gymnastik- sowie eine Musikstunde. Weiterhin steht etwa alle vier Wochen ein Besuch des Kinder- und Jugendzirkus Wannabe auf dem Programm. Während die Gymnastikstunden durch das Haus an der Königsheide finanziert werden, wird die Arbeit der Musiktherapeutin durch die Stiftung bezahlt, dafür wurde 2022 ein Betrag von 550 Euro aufgewendet. Die Musiktherapeutin Monika Beller singt mit den Heimbewohnenden, leitet Gespräche und spielt Instrumente.
Da der Zirkus Wannabe dankbar für mehrfache finanzielle Unterstützung durch den Lions Club ist, leistet er bisher seinen Beitrag unentgeltlich, worüber die Stiftung sehr froh ist. Die Mitglieder sorgen für Kunststücke und bringen Tiere zum Streicheln mit. Dazu zählen ein Hund und zwei Hühner, was sehr positiv von den Heimbewohnenden angenommen wurde. Bei vielen kommen positive Erinnerungen auf, so Birck.
Interessierte für das Projekt können sich an Ursula Doebert, wenden, Tel. 0151 20271957 oder ursula.doebert@stadt-neu-isenburg.de.
Von Holger Klemm